Hier seht ihr die Geburtsstunde(n) meines Ugly Drum Smoker (UDS) mit vielen Fotos. Ugly Drum Smoker heißt frei übersetzt „Hässlicher Fass-Smoker“, wobei hässlich würde ich ihn jetzt nicht nennen. Vermutlich sieht es in ein paar Jahren anders aus. Bevor man mit dem Bauen anfangen kann, braucht man natürliche erstmal etwas Material, daher hier eine kleine Übersicht was man so benötigt:

  • 200l Stahlfass (hab ein Lebensmittelfass gekauft)
  • 3 x 1 Zoll Kugelhahn
  • 3 x 1 Zoll Bogen kurz 90° Grad Winkel
  • 3 x 1 Zoll Doppelnippel Messing
  • 3 x 1 Zoll Rohrdoppelnippel 50 cm
  • 6 x Schraubrohrschelle
  • Waschmaschinentrommel (als Kohlekorb)
  • 2 x Grillrost
  • 3 x Regalschienen
  • 9 x Regalwinkel
  • 3 Dosen Offenlack (bis 800°C hitzebeständig)
  • Paella Pfanne (als Wasser-/Sandschale)
  • Kleinmaterial wie Schrauben, Muttern, usw.
  • und natürlich auch Werkzeug

Als erste musste also ein 200l Fass her, da es bei mir in der Nähe keine passende Fässer gab, habe ich eins über eBay bestellt. Der arme Postbote, was der schon alles für mir schleppen musste., man denke gerade an die 30kg Kokos-Kohle oder das ganze Grillzubehör. Hier ist also das gute Stück, das später mal ein Ugly Drum Smoker werden soll.

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Zudem wurden auch die ersten Zubehörteile im Bauhaus und über das Internet besorgt, wie z.B. die 1 Zoll Verrohung für die Zuluft mit Kugelhähne. Damit ich das bequemer regeln kann und nicht auf dem Boden krabbeln muss, werden die Kugelhähne um 50cm nach oben verlegt.

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Danach wurde Maß genommen und die ersten Stellen für die Löcher und Befestigungen wurden angezeichnet und gebohrt.

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Für die großen Löcher für die Zuluft hatte ich leider keinen passenden Stufenbohrer, daher hab ich die Variante mit vielen kleinen Löcher gewählt. Das ganze dann mit einer Zange ausgebrochen und mit einer Feile nachgeschliffen. Im Anschluss wurde die Rohre an das Fass montiert, passt soweit.

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Jetzt geht es an das Innenleben. Ich habe mich für einen flexiblen Grillrosthalter entschieden. Damit besteht die Möglichkeit die Grillroste auf verschiedene Höhen zu platzieren und es an den jeweiligen Platzbedarf anzupassen. Dazu hab ich drei Regalschienen auf die richtige Länge gekürzt und von außen die Löcher angezeichnet und gebohrt.

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Nun die Regalschienen von innen mit Senkkopfschrauben befestigt. Zur Probe die Regalwinkel eingehängt und die Grillroste draufgelegt. Unten sieht man bereits die Waschmaschinentrommel, die als Kohlekorb bestens geeignet ist.

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Jetzt noch die Löcher für die Thermometer gebohrt und angebracht und der erste Bauabschnitt ist fertig. Da der Deckel meiner 57er Weberkugel perfekt drauf passt, kann man so bis zu drei Grillroste rein bringen. Also genug Platz für viel Fleisch.

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Nun wird wieder alles demontiert und es geht mit dem Fass auf den Acker zum Aus- und Einbrennen. Die Arbeiten sollte man wirklich auf nem Acker machen oder dort wo man sonst auch ein Feuer machen darf und keinen stört. Dort wurde dann das Fass zuerst richtig ausgebrannt, dazu mit viel trockenem Holz ein ordentliches Feuer machen. So blättert der Lack innen und außen von alleine ab. Natürlich den Deckel nicht vergessen.

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Das Fass hab ich über 3h lang ausgebrannt, nun wird noch der restliche Lack entfernt und gründlich gereinigt.

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Nach dem ich das Fass nochmals mit Waschbenzin gereinigt habe, wurde es von außen mit Offenlack lackiert. Der Ofenlack ist bis 800°C hitzebeständig, das reicht mehr als genug, da ein Smoker in der Regel zwischen 100 – 160°C betrieben wird. Für die komplette Lackierung haben knapp drei Dosen gereicht. Habe je nach Bedarf ein bis zwei Schichten Lack aufgetragen. Von innen wird es später noch mit Sonnenblumenöl eingebrannt. Hier das fertig lackierte Fass und Deckel. Das ganze muss dann eine Stunde trocken.

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Nun muss es ca. 1 h bei mindestens 400 ° C eingebrannt werden. Dazu habe ich noch mal ein ordentliches Feuer in der Tonne gemacht. Weil es so schön ist, gibt es gleich vier Bilder vom Einbrennen. Vorsicht heiß!

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Währen dessen hab ich noch die Waschmaschinentrommel optimiert. Dazu habe ich von unten drei Schrauben als Füße angebracht, somit hat man einen Abstand (Hitzeschutz) zum Fassboden. In den Trommelboden wurden noch noch einige Löcher für einen besseren Luftzug gebohrt. Mit einer Flex wird dann noch die Trommelöffnung entfernt, damit man die Kohle besser einfüllen kann.

Diese Bilder sind nach der Einweihung entstanden, daher sehen sich schon gebraucht (ugly) aus.

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Bei der Paella Pfanne, die als Wasser-/Sandschale dient, hab ich noch die Griffe optimiert. Dazu wurden die Nieten aufgebohrt und mit passenden Schrauben der Griff nach oben angeschraubt. So passt zu einem die Pfanne besser in den Smoker rein und man kann sie leicher rein und rausheben. Die Pfanne dient zum einem als Wärmespeicher und auch als Hitzeschutz, so wird erst ein indirektes Grillen im UDS möglich.

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Nun war die Frage, wie bekomme ich den Smoker wieder nach Hause? So mutig wie ich bin, hab ich einfach mal versucht den UDS in mein Coupé reinzuschieben und siehe da es passt sogar ein 200l Fass in ein Hyundai Coupé, da war selbst ich überrascht.

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Hier steht er nun also und fühlt sich bei den ganzen anderen Grills nicht mehr so alleine. Mittlerweile hab ich sechs Grills zu Hause stehen, sollte reichen. 😉

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Der Smoker wurde dann am Wochenende mit einer Mac ‘n Cheese Bacon Bomb und Moink Balls standesamtlich eingeweiht. Das Essen war für einen Baustellenverpflegung, näheres dazu in den entsprechenden Beiträgen.

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Der Smoker wird natürlich noch weiter optimiert. Er soll z.B. noch ein richtiges Untergestell mit Rollen oder Füßen bekommen. Dazu werde ich noch ein Ablagetisch aus Holz bauen, dass man dann einhängen kann. Ebenso benötige ich noch eine Durchführung für Temperaturfühler, die möglichst dicht ist.

Mein UDS hat sogar schon einen Namen bekommen. Nach dem ich den Smoker meinen Freunden vorgestellt habe, war schnell der Name Dirty Diana entstanden, der mir immer besser gefällt. Vielen dank an den Namensgeber. Der Name wird dann noch mit weißen Ofenlack auf den Smoker gebracht. Sobald es Fortschritte gibt, werde ich die Bilder hier einstellen.

In diesem Sinne: Willkommen Dirty Diana in meiner Grillfamilie. 🙂